Ausstellung mit Überblick über die Werke von Charlotte Dematons mit „Sinterklaas“-Special
In diesem Herbst stehen die Werke von Charlotte Dematons – farbenfrohe, märchenhafte Zeichnungen voller komischer Details mit verschiedenen Bedeutungsebenen – gleich zweimal im Rampenlicht: Ab dem 5. Oktober sind in Zutphen zwei außergewöhnliche Ausstellungen mit interaktiven Elementen zu sehen – eine im Stedelijk Museum Zutphen und die andere im Museum Henriette Polak. Bis zum 2. März 2025 vermittelt die Ausstellung „Ga je mee …?“ („Kommst du mit …?“) einen Überblick über das Œuvre der preisgekrönten Illustratorin. Daneben ist vom 5. Oktober bis einschließlich 8. Dezember 2024 die Sinterklaas-Ausstellung „Oh, kom er eens kijken“ („Oh, komm und schau mal“) zu bewundern. Die Inspiration dazu lieferte das Buch Sinterklaas (2023) von Dematons, eine Ausgabe zum niederländischen Sankt Nikolaus. In dieser Ausstellung spaziert man nacheinander durch die einzelnen Zimmer der „Pieten“, den Gehilfen von Sinterklaas, wobei jeder Raum in einem individuellen Stil eingerichtet ist, entsprechend der Aufgabe des jeweiligen Piets. Auch Sinterklaas hat ein eigenes Zimmer …
Über Charlotte Dematons
Die für Charlotte Dematons (geboren 1957 in Evreux, Frankreich) charakteristischen, farbenfrohen, detailreichen Werke erkennt man auf den ersten Blick. Der Sinn für Humor liegt ihr in den Genen. Seit 1982 illustriert sie Bücher und Zeitschriften für verschiedene Verlage. Mit ihren Illustrationen hauchte sie unter anderem den beliebten Kinderbüchern der niederländischen Autoren Paul Biegel und Dolf Verroen sowie der niederländischen Edition von Grimms Märchen mit dem Titel „Grimm“ Leben ein. Ihre Zeichnungen und Bilderbücher haben verschiedene Preise gewonnen. Für das Buch Sinterklaas aus dem Jahr 2007 erhielt sie einen Goldenen Pinsel. Im vorigen Jahr hat Dematons selbst eine neue Version des Buches herausgebracht, in der die Pieten „das Sagen haben“. Sie verkörpern das breite Spektrum an Farben, Charakteren und Typen von Menschen, an denen unsere Welt reich ist.
Das Buch Alphabet (Alphabet) aus 2020 von Dematons war von Anfang an ein Kassenschlager und zugleich das erste Kinderbuch, das jemals mit einem Platinbuch ausgezeichnet wurde. Das Stedelijk Museum Zutphen und das Museum Henriette Polak sind äußerst erfreut, den wunderschönen Illustrationen von Charlotte Dematons ein Podium bieten zu können.
Ga je mee …?
In der Ausstellung „Ga je mee …?“ treten Besucher ein in das Atelier von Dematons. Dort entdecken sie, wer sie ist und wie sie arbeitet und streifen durch berühmte Bilderbücher. Die Arbeit von Dermatons wird anhand von originalen – mit dem Einhaarpinsel gemalten – Bildern, Auszeichnungen, Videos, Modellen und ihren Büchern Alfabet (2020), Nederland (2012) und de Gele Ballon (2003) veranschaulicht. Wir sehen nicht nur die für sie so bezeichnende Vogelperspektive, sondern auch, wie sie die Welt von vorne und dann wieder aus der Froschperspektive betrachtet.
Besucher werden herausgefordert, auf Entdeckungsreise zu gehen und selbst aktiv mitzuwirken. Sie dürfen beispielsweise an der Wandmalerei mitarbeiten, die Charlotte eigens für die Ausstellung anfertigt. Eine Ausstellung, die für Jung und Alt gleichermaßen ein besonderes Erlebnis verspricht.
Oh, kom er eens kijken
Die Inspiration für die Ausstellung „Oh, kom er eens kijken“ lieferte das Buch Sinterklaas (2023) van Charlotte Dematons. So wie in dem Hochhaus im Buch jeder Piet sein eigenes, für ihn typisches Zimmer mit Hobbys und Kunstwerken an der Wand bewohnt, wird auch die Ausstellung aus einem Ensemble von Pieten-Zimmern aufgebaut sein. Anhand der Kunst- und Kulturobjekte im Zimmer kann man herausfinden, welchem Piet das jeweilige Zimmer gehört. Natürlich hat Sinterklaas auch sein eigenes Zimmer. „Wenn man eine Kollektion von Museumsobjekten mit einer für Kinder nachvollziehbaren Erlebniswelt verknüpft, kann man ihnen den Zugang zu Kunst und Kulturerbe leicht verständlich machen“, erklärt Projektleiterin Marieke de Jongh. Auch werden verschiedene Sinne angeregt, beispielsweise mit dem Duft von Spekulatius, mit Nikolausliedern und tastbaren Elementen. Das alles macht den Besuch der Ausstellung „Oh, kom er eens kijken“ zu einem mitreißenden Erlebnis. Die Düfte realisiert das Museum in Zusammenarbeit mit dem Parfümhersteller International Flavors & Fragrances, der im Jahr 1958 aus einer Fusion zweier Unternehmen hervorging: Van Ameringen-Haebler und Polak & Schwarz, deren Mitinhaberin Henriette Polak-Schwarz war.
Lernen, genauer hinzuschauen
Der Hintergrundgedanke dieser Ausstellungen beruht auf einem pädagogisch motivierten Ansatz. „Gemeinsames Ziel der Museen und der Künstlerin ist es, Kindern beizubringen, genauer hinzuschauen“, erklärt Francine Oonk, die mitverantwortliche Projektleiterin. Bei den Illustrationen von Dematons handelt es sich nicht selten um Suchbilder. Je länger man sie betrachtet, desto mehr Neues entdeckt man. Durch die interaktiven Elemente und Aufgaben in den Ausstellungen lernt man gleichzeitig, die Kollektion genauer zu betrachten.